=====Leben in Australien==== {{indexmenu_n>2}} In freier Wildbahn leben Nymphensittiche vor allem im trockenen Inlandsgebiet Australiens. Die Schwärme sind ständig auf der Suche nach ergiebigen Wasser- und Futterstellen. Trotz der ständigen Wanderschaft leben sie häufig monogam, eine Partnerschaft kann zeitlebens halten. Um Nymphensittiche artgerecht zu halten, ist es also unbedingt erforderlich, mindestens zwei Tiere, die gegengeschlechtlich sind, zu nehmen. Es gilt natürlich: Je mehr, desto besser. Erst in Schwarmhaltung kann man ihre natürlichen Verhaltensweisen beobachten. Auch zwischen gleichgeschlechtlichen Tieren gibt es Freundschaften, man frisst zusammen, erkundet gemeinsam die Gegend. [{{ :bilder1:einfuehrung:wilde_nymphensittiche_1.jpg?nolink&400|© Gerhard Rabe}}] Dieses Foto wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Gerhard Rabe (big black bird). Dieses Bild zeigt wilde Nymphensittiche an einem Billabong im Westen Australiens. Das ist eine Wasserstelle, die durch Überflutung eines Gebiets entstanden ist. An diesem Billabong trinken normalerweise Kühe. Nymphensittiche sind sehr scheue Tiere, daher gelingen nur selten Fotos freilebender Nymphensittiche. [{{ :bilder1:einfuehrung:wilde_nymphensittiche_2-3.jpg?nolink&600 |© Heinz Lambert}}] Diese Fotos wurden uns freundlicherweise von Heinz Lambert zur Verfügung gestellt. Das Bild auf der linken Seite zeigt zwei wildlebende Nymphensittiche bei gegenseitiger Gefiederpflege. Einzelhaltung wäre eine Qual für die Schwarmtiere und kann zu Verhaltensstörungen und Fehlprägungen auf den Menschen führen. Aus ruhigen, ausgeglichenen Vögeln können Schreier, schlimmstenfalls sogar Rupfer werden. Das heißt, sie verstümmeln sich selber, indem sie sich ihr eigenes Gefieder ausreißen. Nackte Körperpartien, Narbenbildung und langjährige Schwierigkeiten bei der Resozialisierung sind keine Seltenheit. Das Foto rechts zeigt Nymphensittiche, die sich in der heißen Mittagszeit in den Schatten eines Baumes zurückgezogen haben. Nymphensittiche sind extrem anpassungsfähig. In Australien sind sie starken Temperaturschwankungen im Tag-Nacht-Rhythmus ausgesetzt. Um zu überleben müssen sie immer wieder neue Futterquellen suchen und nutzen dafür auch sehr häufig Getreide- und Hirsefelder. Nymphensittiche wurden schon früh als Heimtiere geschätzt, da sie aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit auch in Gefangenschaft gut überlebten. In freier Wildbahn richten Nymphensittiche ihr Leben nach den Jahreszeiten. Ist es warm und das Nahrungsangebot gut, beginnt die Brutperiode. So sind bis zu drei erfolgreiche Bruten pro Jahr möglich. Bei schlechten Bedingungen setzen die Vögel auch mal ein Jahr aus bei der Brut. Text: Jana Rückschloss